Die Gruppe war altermäßig völlig bunt gemischt. Ein Teilnehmer reiste gar aus Nepal an, das nennen wir mal Einsatz!
Nach Ankunft folgte eine kurze Einweisung in die Gepflogenheiten an Bord, jede/r bekam ein Paddel in die Hand gedrückt. Kurzerhand wurden für die zwei Boote Kapitäne (Gregor und Hans) ernannt und anschließend „aufgesattelt“. Schnell war ein gemeinsamer Takt gefunden und die Reise konnte flussaufwärts der Rott beginnen. Im Rahmen der „Biber-Tour“, einer einfachen Bootstour für Genießer, paddelten wir zunächst zur unter Denkmalschutz stehenden Holzbrücke (die letzte noch erhalten gebliebene Holzbrücke in Bayern aus der Zeit Napoleons stammend). Natürlich wurde auf dem Weg nicht nur „seriös gepaddelt“, schnell erfolgten „Rangkämpfe“ in Form von Wasserschlachten zwischen den beiden Skiclub-Booten. Gesunken ist kein Boot – nass waren aber alle, wobei naturgemäß die Besatzung des gegnerischen Bootes immer ein bisschen nasser war, als die eigene Mannschaft, aber der Eindruck war natürlich subjektiv.
Fleißig wurde weitergepaddelt und auch die Kapitäne fanden sich mit der Zeit gut in ihrer Rolle zurecht. Die Rott wurde schmaler, schattiger (was sehr angenehm war), aber es machten sich auch Untiefen breit, die von Kapitän und Rudersklaven fahrerisches Können erforderten. Ging nichts mehr weiter, half nur der „Sprung“ ins Wasser, um das festsitzende Boot wieder in die Fahrspur zu bekommen. Nach gut 1,5 Stunden gabs für die durchnässten Wasserratten eine kleine Pause (eine Erfrischungsbrause durfte nicht fehlen), ehe man sich dann retour in Richtung Neuhaus aufmachte.
Hier kam es dann zu einer Wendung, der besonderen Art: Boot 1 mit Kapitän Gregor meisterte die Kiesbank gut, nur mit kleinen Ausstockungen. Boot 2 mit Kapitän Hans meinte, der Kiesbank ein Schnippchen schlagen zu können und wählte die tiefere, aber stärker bewachsene, Linksaußenbahn. Es ging gut, das Wasser trieb das Boot ordentlich voran. Allerdings kreuzte ein hereinhängender Ast den Fahrweg mit der Folge, dass die Hälfte der Bootsbesatzung in räumliche Bedrängnis geriet und der Kapitän, der ganz hinten auf dem Boot saß, vom Ast „abgeräumt“ und einen Purzelbaum ins Wasser machte. Nachdem sich die Besatzung wieder auf die Plätze begab und sich sortieren konnte (vom ganzen Unrat im Boot und auf manchem Kopf ganz zu schweigen), schweifte der Blick Richtung Kapitänsplatz. Aus vorgeschilderten Gründen war dieser Platz verweist… oder doch nicht? Was erblickten die Augen der Rudermannschaft: Maus an Bord! Dort wo einst der Kapitän seine (mehr oder weniger glücklichen) Anweisungen erteilte, fand sich nun eine Feldmaus im Boot. Nach kurzem Machtkampf mit dem „einzig wahren“ Kapitän ging die Maus baden und schwamm zum Ufer. Nachdem sich Puls und Blutdruck wieder auf Normalniveau befanden, konnte die Reise weitergehen.
Wieder unter der Holzbrücke durch ging es zurück zum Ausgangspunkt. Dort wartete dann nach gut dreistündiger Rudererei noch die verdiente Stärkung auf das Team. An einer Grillstelle wurde eingeheizt und jeder grillte sich hier seine Mahlzeit selbst. In ungezwungener Atmosphäre konnte so der erlebnisreiche und äußerst lustige Nachmittag ausklingen. Als Fazit kann gezogen werden, dass es allen gut gefiel, das Wetter perfekt für so einen nassen Spaß war und unsere Heimat viel zu bieten hat. Mal schauen, wo wir das nächste Mal „in See stechen“…
PS: Die Feldmaus hat dann übrigens im Nachgang noch eine Dankeskarte für den Bootstransfer geschickt: sie wollte eigentlich ans andere Ufer, weil da die Felder grüner und saftiger sind. Na dann, Maus ahoi!